HIT vs. HIIT: Unterschiede, Vorteile und Einsatzmöglichkeiten

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Kennst du das? Der Alltag fordert dich, der Kalender ist voll und trotzdem willst du fit, gesund und leistungsfähig bleiben. In der Fitnesswelt tauchen dabei immer wieder zwei Begriffe auf, die maximale Erfolge bei minimalem Zeitaufwand versprechen: HIT und HIIT. Beide Methoden gelten als besonders effektiv, doch was verbirgt sich tatsächlich hinter den Abkürzungen? Und vor allem: Welche Trainingsform bringt dich deinen Zielen näher – Muskelaufbau, Ausdauer, Fettabbau oder einfach mehr Energie? In diesem Artikel erfährst du, was HIT und HIIT unterscheidet, wie sie funktionieren und wie du sie clever in deinen Alltag integrierst.


HIT vs. HIIT:  Unterschiede, Vorteile und Einsatzmöglichkeiten


Definitionen und Ursprünge


High Intensity Training (HIT): Die Kraft der kurzen Belastung

HIT steht für High Intensity Training und stammt ursprünglich aus dem Kraftsport. Entwickelt wurde das Konzept in den 1970er-Jahren von Arthur Jones, dem Erfinder der Nautilus-Trainingsmaschinen, und wurde durch Bodybuilder wie Mike Mentzer populär. Das Prinzip: Du trainierst einzelne Muskelgruppen mit wenigen, aber extrem intensiven Sätzen – und zwar so lange, bis wirklich nichts mehr geht (Muskelversagen). Danach gönnst du deinem Körper eine ausgedehnte Regenerationspause, oft mehrere Tage, bevor du die nächste Einheit startest.

Jones ließ sich von der Natur inspirieren: Tiere wie Löwen oder Gorillas trainieren nicht stundenlang, sondern setzen auf kurze, explosive Kraftakte und viel Erholung. Übertragen auf den Menschen bedeutet das: Wenige, aber sehr harte Trainingsreize, gefolgt von ausreichend Zeit zur Anpassung und Erholung.


High Intensity Interval Training (HIIT): Intervalltraining für maximale Ausdauer

HIIT steht für High Intensity Interval Training und ist ein Intervalltraining, das sich vor allem im Ausdauerbereich etabliert hat. Bekannt wurde HIIT durch Studien wie das Tabata-Protokoll in den 1990er-Jahren. Hier wechseln sich kurze, sehr intensive Belastungsphasen mit ebenso kurzen Erholungsphasen ab. Ziel ist es, das Herz-Kreislauf-System und den Stoffwechsel an die Leistungsgrenze zu bringen – und das in möglichst kurzer Zeit.

Während HIT aus dem Kraftsport stammt und auf Muskelwachstum abzielt, ist HIIT ein Cardiotraining, das die Ausdauer und Fettverbrennung maximiert. Typische HIIT-Workouts dauern selten länger als 30 Minuten und sind extrem vielseitig – von Sprints über Seilspringen bis hin zu Bodyweight-Übungen wie Burpees.


So funktionieren die Methoden: Aufbau und Ablauf


HIT: Maximale Intensität, minimale Wiederholungen

Beim HIT geht es um Qualität statt Quantität. Du trainierst jede Muskelgruppe mit ein bis zwei Sätzen, aber mit maximaler Intensität – bis du wirklich keine Wiederholung mehr schaffst. Die Bewegungen sind langsam und kontrolliert, um die Muskulatur optimal zu fordern und Verletzungen zu vermeiden. Zwischen den Einheiten liegen oft mehrere Tage Pause, damit sich deine Muskeln vollständig erholen und wachsen können.

Typischer Ablauf eines HIT-Trainings:

Auswahl von Grundübungen (z. B. Kniebeugen, Bankdrücken, Klimmzüge)

1–2 Sätze pro Übung, jeweils bis zum Muskelversagen

6–12 Wiederholungen pro Satz, sehr langsame Ausführung

Lange Pausen zwischen den Trainingstagen (mindestens 48–72 Stunden)


HIIT: Wechselspiel aus Belastung und Erholung

HIIT setzt auf kurze, intensive Intervalle, gefolgt von kurzen Erholungsphasen. Die Belastungsphasen sind so intensiv, dass du an deine Grenzen kommst, während die Pausen nur kurz genug sind, um dich teilweise zu erholen.

Typischer Ablauf eines HIIT-Workouts:

Auswahl von Übungen (z. B. Sprints, Burpees, Radfahren)

20–60 Sekunden maximale Belastung

20–60 Sekunden aktive Erholung

4–10 Intervalle pro Training

Gesamtdauer: 15–30 Minuten


Zielgruppen und Anwendungsbereiche: Für wen eignet sich was?


HIT: Für erfahrene Kraftsportler und Muskelaufbau-Fans

HIT ist vor allem für Fortgeschrittene geeignet, die gezielt Muskeln aufbauen oder ihre Kraft steigern möchten. Die Methode ist besonders effektiv, wenn du bereits Trainingserfahrung hast und deine Technik sicher beherrschst. Auch für alle, die mit klassischen Trainingsplänen keine Fortschritte mehr erzielen, kann HIT ein echter Gamechanger sein.


HIIT: Für alle, die wenig Zeit haben und fit werden wollen

HIIT ist extrem vielseitig und lässt sich an verschiedene Fitnesslevel anpassen. Egal, ob du Anfänger bist oder schon länger trainierst – die Intensität und Übungen können individuell gestaltet werden. Besonders praktisch: HIIT-Workouts sind kurz, effektiv und oft ohne Geräte möglich. Damit ist HIIT ideal für alle, die wenig Zeit haben und trotzdem ihre Ausdauer, Fitness und Fettverbrennung verbessern möchten.


Die physiologischen Unterschiede: Muskelaufbau vs. Ausdauer


HIT: Muskelwachstum und Kraftzuwachs

Das Ziel von HIT ist es, die Muskulatur maximal zu reizen und dadurch das Muskelwachstum und die Kraftentwicklung zu fördern. Durch die extrem hohe Belastung werden viele Muskelfasern aktiviert und der Körper reagiert mit einer verstärkten Proteinsynthese. Die langen Pausen sind notwendig, damit sich die Muskeln vollständig regenerieren und anpassen können.


HIIT: Ausdauer, Fettverbrennung und Stoffwechsel-Boost

HIIT trainiert vor allem das Herz-Kreislauf-System und den Stoffwechsel. Die intensiven Intervalle sorgen dafür, dass der Körper auch nach dem Training noch Energie verbrennt (Nachbrenneffekt). Studien zeigen, dass HIIT sowohl die maximale Sauerstoffaufnahme als auch die Insulinsensitivität verbessert und effektiv Körperfett reduziert – besonders das gefährliche viszerale Fett im Bauchraum.


Vorteile und Nachteile – was sagt die Wissenschaft?


Vorteile HIT:

Maximale Trainingsreize für Muskelaufbau und Kraft

Sehr zeiteffizient, da wenige Sätze und Einheiten pro Woche ausreichen

Lange Regenerationsphasen, daher geringere Trainingsfrequenz nötig

Besonders effektiv, um Trainingsplateaus zu überwinden


Nachteile HIT:

Hohe Belastung für Muskeln, Sehnen und Gelenke

Erhöhte Verletzungsgefahr bei unsauberer Technik

Nicht für Anfänger geeignet

Geringerer Effekt auf das Herz-Kreislauf-System


Vorteile HIIT:

Verbesserung von Ausdauer, Herzgesundheit und Stoffwechsel

Effektive Fettverbrennung, auch nach dem Training

Sehr zeiteffizient und flexibel, oft ohne Geräte möglich

Für verschiedene Fitnesslevel anpassbar


Nachteile HIIT:

Hohe Belastung für das Herz-Kreislauf-System

Risiko für Übertraining bei zu häufiger Anwendung

Technisch anspruchsvolle Übungen können zu Verletzungen führen


Tipp


Kombiniere beide Methoden für maximale Abwechslung und Effektivität – zum Beispiel durch ein kurzes HIIT-Workout an Tagen, an denen du keine Zeit für das Fitnessstudio hast, und gezieltes HIT-Training für den Muskelaufbau an deinen Krafttagen. So bleibst du flexibel, motiviert und fit!



Redaktion fitnesssmarkt.de

Bildquelle: #1313849425 miss irene / stock.adobe.com

Veröffentlicht am: 8. Juli 2025

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