Was führt zu schweren Beinen beim Sport?

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Schwere Beine können jeden betreffen, auch diejenigen, die regelmäßig körperlich aktiv sind. In einigen Fällen kann es sich um eine harmlose Reaktion auf die körperliche Belastung der Beine handeln, während es in anderen Fällen ein Zeichen für eine unsachgemäße Technik, Übertraining oder zugrunde liegende schwere gesundheitliche Probleme sein kann.

Nach Ansicht von Sportexperten sollten sich Sportler und Fitnessbegeisterte der Faktoren bewusst sein, die schwere Beine auslösen können. Darüber hinaus sollte jeder Sportler die Strategien zur Vorbeugung und zum Umgang mit schweren Beinen kennen, was für eine langfristige, verletzungs- und beschwerdefreie Sportlaufbahn von entscheidender Bedeutung ist.


Was führt zu schweren Beinen beim Sport?


Faktoren, die für trainingsbedingte schwere Beine verantwortlich sind


Zu den Faktoren, die während eines intensiven Trainings zu schweren Beinen führen, gehören:


Ermüdung der Muskeln

Dies ist die häufigste Ursache für schwere Beine, die nach einem intensiven Training wie Radfahren, Gewichtheben oder Laufen auftreten kann. Während des Trainings werden die beanspruchten Muskeln des Körpers aufgrund des hohen Widerstands und der vielen Wiederholungen oft über ihre üblichen Grenzen hinaus beansprucht (was beim Training selbstverständlich das Ziel ist), was zu einer Anhäufung von Stoffwechselabfällen führt. Die Ansammlung von Stoffwechselabfallprodukten wie Milchsäure kann zu einem Schweregefühl und Muskelkater in den Beinen führen.  


Verzögertes Einsetzen des Muskelkaters

Intensive körperliche Übungen können mikroskopisch kleine Schäden an den Muskelfasern des Körpers verursachen, die zu einem verzögert auftretenden Muskelkater führen. Dieser Zustand wird als verzögert einsetzender Muskelkater bezeichnet, da er nicht sofort, sondern erst nach ein oder zwei Tagen auftritt.

Exzentrische Übungen wie das langsame Absenken von Gewichten oder Bergablaufen sind die häufigsten Ursachen für einen verzögert auftretenden Muskelkater. Dieser Zustand kann dazu führen, dass sich die Beine müde anfühlen. Dieser Zustand ist je nach Trainingsziel erwünscht und in der Regel unbedenklich und kann nach einigen Tagen abklingen.


Nährstoffmängel

Personen, die einen Mangel an Nährstoffen wie Eisen, Kalzium, Magnesium und Kalium haben, können unter Umständen mit höherer Wahrscheinlichkeit unter schweren Beinen beim Sport leiden. Eisen zum Beispiel spielt eine entscheidende Rolle beim Sauerstofftransport. Das bedeutet, dass ein Eisenmangel aufgrund des verminderten Sauerstofftransports zu schweren Beinen führen kann. In ähnlicher Weise kann ein Mangel an Kalzium und Magnesium zu Muskelkrämpfen, Müdigkeit und Schweregefühlen führen.


Übertrainingssyndrom

Das Übertrainingssyndrom bezieht sich auf Situationen, in denen Umfang und Intensität einer Übung die Fähigkeit des Körpers zur Erholung unterdrücken. Meist geschieht dies durch zu oft durchgeführte Trainingseinheiten ohne entsprechende Regenerationsphasen. Dies kann dazu führen, dass die schweren Beine über mehrere Tage oder Wochen anhalten. Zu den Symptomen des Übertrainingssyndroms gehören Reizbarkeit, chronische Müdigkeit, Leistungsabfall und Schlaflosigkeit.

Laut Physiotherapeuten kann das Übertraining das Immunsystem schwächen und im schlimmsten Fall zu Muskelabbau führen, was wiederum ein erhöhtes Verletzungsrisiko mit sich bringt. Daher sollten Sportler und Fitnessbegeisterte versuchen, die Häufigkeit und Intensität des Trainings zu reduzieren, wenn die schweren Beine auch nach angemessener Ruhe- und Regenerationszeit weiter bestehen.


Schlechte Durchblutung

Während des Trainings steigt die Durchblutung der Muskeln häufig an, um eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff zu gewährleisten. Dies ist entscheidend für eine schnellere Erholung und Regeneration der Muskeln. Daher kann es bei Personen mit schlechter Durchblutung zu einer verzögerten Regeneration kommen, was zu Schwellungen, Entzündungen und einem Schweregefühl in den Beinen führen kann.

Außerdem haben Sportler mit Grunderkrankungen wie Krampfadern, Veneninsuffizienz oder peripherer Arterienerkrankung ein höheres Risiko für schwere Beine. Dieser Zustand kann sich nach intensiven Aktivitäten verschlimmern, da sich das Blut in den Beinen staut.


Dehydrierung

Elektrolytgleichgewicht und Flüssigkeitszufuhr tragen oft zur Förderung der Muskelfunktion bei. Während des Sports kann es jedoch zu einer Dehydrierung kommen, insbesondere unter heißen Bedingungen. Dies kann dazu führen, dass der Körper durch das Schwitzen Wasser und Elektrolyte, wie Magnesium, Natrium und Kalium, verliert.

Das Elektrolyt-Ungleichgewicht kann zu Muskelschwäche, Krämpfen und einem Gefühl schwerer Beine führen. Aus diesem Grund sollten Sportler darauf achten, Pausen einzulegen, um die während und nach jeder Trainingseinheit verlorenen Elektrolyte wieder aufzufüllen und ausreichend zu trinken. Dies kann dazu beitragen, das Entstehen von schweren Beinen zu verhindern.


Falsche Technik oder falsches Schuhwerk

Eine falsche Technik beim Training kann zu einer Überlastung der Beine, insbesondere der Gelenke, Muskeln, Bänder und Sehnen, führen, was wiederum zu schweren Beinen beiträgt.

Außerdem kann das Tragen von falschem Schuhwerk das Risiko von Verletzungen erhöhen, die zu schweren Beinen beitragen können. Beim Gewichtheben sollten beispielsweise Gewichtheberschuhe verwendet werden, da diese mit einer erhöhten Ferse und einer festen, stabilen Sohle konzipiert sind, um die Haltung zu unterstützen und das Risiko von Verletzungen zu verringern. Deshalb sollten Sportler beim Training auf geeignetes Schuhwerk achten und die richtigen Techniken anwenden, um die Beine und deren Gelenke nicht unnötig zu belasten.


Wann sollten sich Sportler Sorgen über schwere Beine machen?


Auch wenn schwere Beine bei Sportlern als harmlose Folge des Trainings gelten, können einige Umstände auftreten, die nicht unbeachtet bleiben sollten. Dazu gehören unter anderem:


Verschlimmerung der Symptome

Sportler sollten sich Sorgen machen, wenn die Symptome schwerer Beine auch nach längeren Ruhephasen anhalten. Die sich verschlimmernden Symptome können ein Zeichen für eine chronische Grunderkrankung sein.

Außerdem könnte ein chronisches Schweregefühl in den Beinen auf Erkrankungen wie chronische Veneninsuffizienz oder ein Übertraining hindeuten. Manchmal können anhaltende Symptome auch bedeuten, dass sich eine Person im Anfangsstadium einer peripheren Arterienerkrankung befindet.


Schwellungen und Schmerzen

Starke Schmerzen und Schwellungen in den Beinen, die nach jedem Training auftreten, könnten auf eine Erkrankung wie eine tiefe Venenthrombose zurückzuführen sein. Das bedeutet, dass Personen, die regelmäßig unter solchen Symptomen leiden, Medikamente und natürliche Hausmittel zur Behandlung von schweren Beinen einsetzen können, was zu einer Linderung der Beschwerden und Leistungssteigerung führen kann.


Kurzatmigkeit

In einigen seltenen Fällen können schwere Beine bei körperlicher Anstrengung mit Kurzatmigkeit einhergehen. Solche Symptome können auf schwere Herz-Kreislauf-Probleme hinweisen, die durch eine schlechte Durchblutung verursacht werden könnten.

Ein Beispiel für Erkrankungen, die schwere Beine und Kurzatmigkeit verursachen können, sind Venenschwäche oder periphere Arterienerkrankungen. In solchen Fällen kann das Aufsuchen eines Arztes andere Gesundheitsprobleme verhindern.


Kribbeln oder Taubheit

Wer nach dem Sport schwere Beine hat, die von Kribbeln, Schwäche oder Taubheitsgefühlen begleitet werden, braucht möglicherweise medizinische Hilfe, um eine Nervenkompression oder -schädigung auszuschließen. Zu den häufigen Erkrankungen, die solche Symptome verursachen können, gehören periphere Neuropathie und Ischias.


Fazit


Schwere Beine sind eine häufige Begleiterscheinung, die durch intensives Training ausgelöst werden kann, insbesondere durch Faktoren wie Muskelermüdung, falsches Schuhwerk und Dehydrierung. Diese Faktoren können dazu führen, dass ein Sportler glaubt, die Ursache für seine schweren Beine sei trainingsbedingt und würde sich nach einer angemessenen Ruhepause von selbst lösen.  

In einigen Fällen können jedoch schwere und anhaltende Symptome auftreten, wie z. B. übermäßige Schwellungen und Schmerzen. Wenn diese Symptome anhalten, kann ein Arztbesuch den Sportlern helfen, herauszufinden, ob die schweren Beine andere Ursachen haben. Außerdem kann ein frühzeitiges Eingreifen bei schweren Beinen eine schnellere Genesung und optimale Leistung fördern.



Quelle: BLACKROLL AG

Bildquelle: #796576760 Home-stock / stock.adobe.com

Veröffentlicht am: 1. Juli 2025

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