Fitnessclubs in Bewegung: Mehr jüngere Gäste

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Nicht nur das sportliche Repertoire von Fitnessstudios ist in Bewegung geraten. Auch das Publikum wandelt sich. Waren es bislang vor allem Senioren, die sich die Möglichkeiten zur gesunden Bewegung neu erschlossen haben, könnten künftig vor allem Schüler hinzukommen. Ihre Motive unterscheiden sich wenig von denen der älteren Gäste.

Potsdam. Das Durchschnittsalter in Fitnessstudios könnte im laufenden Jahr erheblich sinken. Davon geht zumindest der Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheitsanlagen (DSSV) aus. Nicht nur, dass aktuelle Studien einen Zusammenhang zwischen Fitness gerade in jungen Jahren und der Häufigkeit von späteren Herzerkrankungen festgestellt haben. „Durch die steigende Inaktivität von Kindern und dem immer weniger werdenden Schulsport haben zertifizierte Bewegungskurse für die Kleinsten eine gute Aussicht darauf, sich am deutschen Fitnessmarkt zu etablieren“, vermutet der Sprecher des DSSV Dustin Tusch.

Auch Kinder seien betroffen von Stress, der sich in Aufmerksamkeitsstörungen, Konzentrationsschwächen, Lese-, Schreib- und Rechenschwierigkeiten sowie Lern- und Verhaltensauffälligkeiten äußern könne.

Zertifizierte Bewegungskurse in Studios für Kinder von zwischen acht und 14 Jahren, die bis zu 100 Prozent von Krankenkassen übernommen würden, seien in der Lage dieser Entwicklung entgegentreten, so Tusch. Doch auch für Eltern dürften die Fitness-Einrichtungen künftig zunehmend Angebote bereithalten, für die es zumindest Zuschüsse geben könnte. Bereits im vergangenen Jahr habe jeder dritte Arbeitgeber seinen Beschäftigten Fitness- oder Sportangebote zu vergünstigten Tarifen gemacht, so Tusch. „Diese Zahl wird steigen“, glaubt Tusch. Auch seitens der Krankenkassen erwartet der DSSV zunehmende Unterstützung für Fitnessstudios.

Mehr Gelder der Krankenkassen

Im Rahmen des im vergangenen Sommer vom Bundestag verabschiedeten Präventionsgesetzes hätten sich die Ausgabenrichtwerte der Krankenkassen im Bereich Vorbeugung mehr als verdoppelt. Durch den zu erwartenden Anstieg der Krankenkassengelder für Präventionsangebote würden entsprechende Kurse im laufenden Jahr einen Boom erleben.

Ein bereits seit zwei Jahren feststellbarer Trend wird laut Tusch auch im laufenden Jahr weiter anhalten: das Functional Training. Zahlreiche Einrichtungen würden ihr Portfolio weiter in Richtung eines ganzheitliches Fitnesstraining erweitern. Das hier übliche Training ganzer Muskelgruppen kann in alltagsnahen Übungen meist mit kleinen Hilfsmitteln durchgeführt werden. Statt das Angebot mit ständig neuen Maschinen zu bereichern, wird so in den Klubs wohl eher weiter aufgeräumt werden. Es gilt Freiflächen zu schaffen, auf denen sich die Freizeitsportler mittels des eigenen Körpergewichts, Rundhanteln oder Medizinbällen in Form bringen.

Quelle: Gerald Dietz, www.maz-online.de

Veröffentlicht am: 26. Februar 2016

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